Schüleraustausch Spanien 2024
Vom 26. April bis zum 4. Mai 2024 nahmen 13 Schüler*innen der Klassen 11s1/2 der Gemeinschaftsschule GMS Wenigenjena an einem Schüleraustausch nach Coria del Río, in der Nähe von Sevilla, teil.
Ein Jahr oder genau 11 Monate später starteten 13 Schülerinnen und Schüler unserer Schule ein zweites Mal zu einer ERASMUS-Fahrt nach Spanien. Es begann wieder mit dem Flug nach Madrid, doch schon am nächsten Tag nahmen wir den Zug nach Sevilla. Dort wurden die Schüler von ihren Gastfamilien abgeholt – ein aufregender Moment!
In diesem Jahr richteten wir den Blick stärker auf geschichtliche Themen: auf die Zeit der Römer und der Araber auf der iberischen Halbinsel sowie die Franco-Diktatur. Schon vor der Reise waren die Schüler der Frage nachgegangen, welche Werte in diesen historischen Epochen, verglichen mit unseren heutigen demokratischen Werten galten.
So führte uns die erste gemeinsame Exkursion mit den spanischen Schülern nach Santiponce, der Ausgrabungsstätte einer Römerstadt mit einem beeindruckenden Amphitheater unweit von Sevilla.
An diesem Sonntag schien die Sonne schon sehr heiß, und es wurden Schattenplätze gesucht, um gemeinsam die bocadillos (belegte Brötchen) zu verspeisen, die die Gastfamilien bereitet hatten.
Die nächsten beiden Tage boten Gelegenheit, unseren Aufenthaltsort Coria del Rio und das Gymnasium Rodrigo Caro näher kennenzulernen. Ziel in dieser Woche war es, mit den spanischen Schülern gemeinsam eine Präsentation zu den historischen Epochen zu erstellen. Daneben blieb natürlich genügend freie Zeit am Nachmittag, in der sowohl die Schüler als auch die Lehrer ihre eigenen Lernerfahrungen machten.
Die Franco-Zeit wurde im Museo de la Autonomía de Andalucía ein Stück lebendig, die Zeit der Araber eindrucksvoll erlebbar im Alcázar von Sevilla, dem Königspalast im arabischen Stil. Ein Tagesausflug nach Gibraltar war noch das Bonus-Programm obendrauf. Zusammen mit spanischen Schülern aus mehreren Klassen entdeckten wir die Besonderheit dieser britischen Enklave an der südlichen Küste, gegenüber von Afrika.
Zugegeben, diese Reise hielt für uns als begleitende Lehrer von Anfang an ihre Herausforderungen bereit. Missgeschicke, die wir alle irgendwie im Laufe der Woche meisterten. Als mein Kollege mehrfach sagte ‚Warte ab, erst wenn wir zurück in Jena sind, ist der Schüleraustausch wirklich beendet.‘ – habe ich dem keine große Bedeutung beigemessen, bis die Rückreise unmittelbar bevorstand.
Nach einer aufregenden Woche hieß es am Freitag Abschied nehmen von den uns so lieb gewonnenen Menschen, bevor wir für den vermeintlich letzten Nachmittag dieses Spanienaufenthaltes nach Sevilla fuhren. Wir checkten im Hostel ein und aßen gemeinsam Tapas auf der benachbarten Plaza. Am Nachmittag und Abend konnten sowohl die Schüler als auch die Lehrer Sevilla noch einmal auf eigene Faust erkunden.
Am nächsten Vormittag fuhren wir zum Flughafen, checkten ein und saßen pünktlich im Flieger. Dieser hob jedoch aufgrund technischer Probleme nicht ab. Stattdessen wurden wir gebeten, aus dem Flugzeug auszusteigen. Insgesamt verbrachten wir ca. 12 Stunden auf dem Flughafen und die Informationen über den weiteren Ablauf sickerten nur nach und nach durch. Der Flug wurde schließlich gestrichen, wir bekamen unser Gepäck wieder und erhielten die Nachricht, dass wir erst am Dienstag zurückfliegen würden. Kurz vor Mitternacht stiegen wir in einen Bus ein, der uns nach zweistündiger Fahrt ans Ziel brachte.
Erst am nächsten Morgen wurde uns klarer, wo wir sind: in einer Hotelanlage direkt am Meer in Costa Ballena etwa 20 Kilometer von Cádiz entfernt. Nachdem der Tag am Flughafen doch sehr nervenaufreibend war, konnten wir nun noch zwei Tage am Meer genießen. Wir machten eine Strandwanderung ins Nachbardorf Chipiona, der Besuch der Feria in Jerez de la Frontera fiel leider aus, da keine Busse fuhren.
Am Dienstag wurden wir schließlich wieder an den Flughafen nach Sevilla gebracht. Und täglich grüßt das Murmeltier: nachdem wir im Flieger Platz genommen hatten, sagte der Kapitän durch, dass es technische Probleme gäbe. Der erste „reset“ wäre fehlgeschlagen, der zweite müsse mit abgeschalteten Triebwerken versucht werden. Dies funktionierte und wir konnten nach München fliegen. Nach dem Umbuchen der Zugtickets erreichten wir gerade so unsere Anschlussverbindungen nach Jena, wo wir spät abends ankamen. Müde, aber sehr glückliche Gesichter schauten uns beim Abschied am Westbahnhof in Jena an. Wir kamen noch einmal im Kreis zusammen. Viajes ayolo – unser Reisemotto – hallte in den Jenaer Nachthimmel. Eine unvergessliche Fahrt.
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GMS Wenigenjena © GMS Wenigenjena -
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Vom 26. April bis zum 4. Mai 2024 hatten wir, 13 Schüler*innen der Klassen 11s1/2 der Gemeinschaftsschule GMS Wenigenjena, die Möglichkeit an einem Schüleraustausch nach Coria del Río, in der Nähe von Sevilla, teilzunehmen. Begleitet von zwei Lehrpersonen, (Frau Telshow-Wilden und Herr Sickel) begaben wir uns auf eine Reise, die uns nicht nur die spanische Kultur näherbrachte, sondern auch wertvolle persönliche Erfahrungen ermöglichte. Gesponsort durch Gelder des Erasmusprogrammes.
Anreise und erste Eindrücke
Die Reise begann mit einem Flug von München nach Madrid. Nach der Ankunft am Abend des 26. Aprils konnten wir bei einem ersten Rundgang die Atmosphäre der spanischen Hauptstadt erleben. Der folgende Vormittag in Madrid bot weitere Gelegenheiten, die Stadt zu erkunden, bevor wir unsere Reise mit dem Zug nach Sevilla fortsetzten.
Integration in das spanische Alltagsleben
Vom 28. April bis zum 3. Mai durften wir in Gastfamilien den spanischen Alltag erleben. Der Empfang am Sonntagabend wurde mit einem gemeinsamen Tapas-Essen gefeiert, bei dem die ersten Kontakte geknüpft wurden und ab dem wir die herzliche Gastfreundschaft der Familien genießen durften.
Ein vielfältiges und lehrreiches Programm
Die Woche war geprägt von einem abwechslungsreichen Programm, das uns die Geschichte und Kultur Andalusiens näherbrachte:
Sonntag: Der Besuch von Itálica, einer beeindruckenden archäologischen Stätte aus der Römerzeit- ein erster Höhepunkt. Am Nachmittag führten uns unsere Gastgeber durch Sevilla, wo wir die historischen und architektonischen Plätze der Stadt bewundern konnten. Der Tag endete mit einem gemeinsamen Treffen im Park, bei dem wir die Gelegenheit hatten, uns weiter auszutauschen.
Montag + Dienstag: Am Tag zwei und drei stand der Besuch unserer Partnerschule auf dem Programm. Hier arbeiteten wir gemeinsam an verschiedenen Präsentationsthemen. Wir erhielten eine Führung durch den Ort und besuchten das Museum zur Regionalgeschichte. Anschließend verbrachten wir den Nachmittag in einem Freizeitpark.
Mittwoch: Eine ausführliche Besichtigungstour durch Sevilla führte uns unter anderem zum majestätischen Plaza de España und zum großen Gelände von Alcázar, dessen Geschichte und Architektur uns tief beeindruckten.
Donnerstag: Unser Ausflug nach Gibraltar war einer der spannendsten Tage unseres Schüleraustausches. Während der Busfahrt von Sevilla nach Gibraltar, die etwa zwei Stunden dauerte, konnten wir die abwechslungsreiche Landschaft Andalusiens bewundern. Bei der Ankunft fiel uns sofort der markante Felsen auf, der Gibraltar dominiert und als Wahrzeichen bekannt ist. Am Grenzübergang erlebten wir dann den Wechsel von Spanien nach Großbritannien – eine Besonderheit, die Gibraltar einzigartig macht. Nach den Passkontrollen setzten wir unseren Weg zu Fuß fort und betraten das Stadtzentrum. Hier fiel uns sofort die Mischung aus britischer und spanischer Kultur auf: Rote Telefonzellen und britische Pubs standen neben spanischen Tapas-Bars und Souvenirläden. Am Nachmittag nahmen wir an einer Stadtrallye teil, bei der wir in kleinen Gruppen verschiedene Aufgaben und Fragen zur Geschichte und Kultur Gibraltars lösen mussten. Anschließend hatten wir Zeit, die Stadt einzeln zu besichtigen. Einige von uns nutzten die Gelegenheit, Souvenirs zu kaufen, während andere die schmalen Gassen und charmanten Plätze der Altstadt erkundeten. Am frühen Abend traten wir die Rückreise nach Sevilla an.
Freitag: Am letzten Tag verabschiedeten wir uns von den Gastschülern, Gastfamilien und dem College in Coria del Rio. Zuvor stellten wir jedoch noch die erarbeiteten Projektpräsentationen vor. Nachmittags folgte eine letzte Tour durch Sevilla, bevor am Samstag die Heimreise angesetzt war.
Abschließende Gedanken
Der Schüleraustausch nach Coria del Río war eine unvergessliche Erfahrung, die uns zahlreiche Chancen und Möglichkeiten bot und viel gelehrt hat, sogar neben den besonderen Ausflügen, die Teil des geplanten Programmes waren. Einige Schülerinnen und Schüler fanden sich erfolgreich zum ersten Mal allein in einer fremden Stadt zurecht, andere nahmen an einer Flamenco-Klasse teil oder erlebten traditionelle spanische Feste wie Kommunionsfeiern und Stadtumzüge.
Diese Reise brachte uns nicht nur ein tieferes Verständnis für die spanische Kultur, sondern stärkte auch unser Selbstbewusstsein und unsere sozialen Fähigkeiten. Wir kehren mit vielen neuen Freundschaften und wunderschönen Erinnerungen zurück. Ein besonderer Dank gilt unseren Lehrpersonen, dem Erasmusprogramm und den Gastfamilien, die dieses außergewöhnliche Erlebnis ermöglicht haben.
Die Spanienreise hat meine Erwartungen weit übertroffen. Die Gastfreundlichkeit der Familien, die reiche Kultur, die Schule und vor allem das köstliche Essen haben mir und auch mit Sicherheit den anderen Schülern einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Auch wenn es eine sehr intensiv gepackte Woche mit viel Programm gewesen war, haben wir uns gut durchgeschlagen, in der Hoffnung, in Deutschland wieder ausruhen zu können. Ich persönlich fand die sämtlichen Unterschiede, was den Tagesablauf und die Kultur angeht, interessant.
Zum Beispiel war eine strukturierte Tagesplanung mit den Austauschschülern kaum möglich, und auch das Abendessen fand viel später statt, als wir es gewohnt waren. Doch gerade diese Unterschiede sind die wertvollen Erfahrungen, die man von solchen Reisen mitnimmt. Auch mit den Austauschschülern haben wir uns gut verstanden, und ich hoffe sehr, dass diese Verbindungen bestehen bleiben.