Liebe Schüler*innen, Eltern und Pädagog*innen,
die Frühlingsluft scheint klarer, die Vögel klingen lauter, wir alle gehen vorsichtiger, ja tanzen manchmal im Abstand von eineinhalb Metern um uns herum. Wir zögern öfter, schauen über die Masken fragend und freuen uns, wenn wir Augen lächeln sehen. Unser Alltag verändert sich, wir entdecken uns und andere neu. Langsam bauen wir einen neuen Alltag auf, stellen neue Fragen, suchen nach Antworten und spüren eine frische Zeit - trotz und wegen der Krise. Es braucht Geduld, viel Geduld, um neue Regeln, neues Verständnis, neuen Mut und neue Ideen für heute, morgen, den nächsten Monat und vielleicht das nächste Jahr zu finden. Der Vierzehn-Tage-Zyklus scheint die moderne Zeitrechnung zu werden und wir versuchen langsam zu verstehen, was es bedeuten kann, für Monate Abstand sowie verschärfte Hygiene als Höflichkeit und noch größere gegenseitige Achtung in unserer gemeinsamen Kultur zu integrieren.
„Wir bereiten gerade die dritte Eröffnung unserer Gemeinschaftsschule vor,“ so formulierte es unsere Schulsozialarbeiter Herr Zech in der heutigen Beratung. Diese Eröffnung erfolgt nicht am neuen Ort, sondern mit neuen Bedingungen und Abläufen. Sie erfolgt auch nicht mit allen gleichzeitig und braucht deshalb viel gegenseitiges Verständnis und gelingende Kommunikation. Seit gestern erarbeiten wir das Konzept für den künftigen Präsenz- und Distanzunterricht an unserer Schule. Unsere Perspektive ist dabei im ersten Schritt der Sommer. Wir planen nicht nur Schritt für Schritt. Wir planen und prüfen ein Modell, welches von Beginn an die Entwicklung der stufenweisen Öffnung der Schule für alle Klassen bis zu den Sommerferien möglich macht. Dafür benötigen wir einige Tage, Prüfungen und Gespräche.
Einbezogen werden die erweiterte Schulleitung, Sekretariat, Hausmeister, Reinigungsfirma, unser Essensanbieter, alle Pädagog*innen, Gesundheitsamt, Jugendamt und viele andere. Die wichtigsten Partner sind die Vertreter*innen der Eltern und Schüler*innen. Mit Ihnen werden wir ab Beginn der kommenden Woche die erste Fassung des Konzepts beraten. Unser Ziel ist es, am Donnerstag, dem 30.04.2020, mit den Jenzignews und virtuellen Elternabenden der Klassen 9 und 10 den Wiedereinstieg zu beginnen. Darauf folgend werden dann die nächsten Gruppen informiert. Wir bitten folglich um Verständnis, dass wir noch nicht ausreichend geprüfte Zwischenergebnisse nicht veröffentlichen werden. Wir bitten Sie auch, vor einer offiziellen Information durch die Schulleitung Meinungen und angebliches Wissen Dritter vorsichtig zu behandeln.
Wir sagen dies auch vor dem Hintergrund, dass uns der parallele Prozess von Gesundheitsschutz, Präsenz- und Distanzunterricht, Notbetreuung und die Beachtung des Schutzes von Risikogruppen vor anspruchsvolle Planungsprozesse stellt. Was im ersten Moment logisch und gut scheint, kann bei genauer Prüfung auch unlogisch und ungut sein. Wir werden aber mit Sicherheit, Lösungen finden - sicher ist, dass wir unsere Ressourcen für ein mögliches Optimum ausschöpfen werden.
Eines ist heute schon sicher. Ab 27.4. gelten neue Bedingungen für die Notbetreuung.
Sie steht zusätzlich offen für die Kinder:
- von erwerbstätigen Alleinerziehenden
- von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bundesagentur für Arbeit, der Jobcenter und der Sozialämter sowie der Thüringer Landesaufbaubank – sofern diese Beschäftigten für die Bewältigung der Coronakrise erforderlich sind
- des pädagogischen Personals der Schulen und Kindertageseinrichtungen
- von Auszubildenden und Schülerinnen und Schülern sowie von Umschülerinnen und Umschülern, die vor einer Prüfung stehen.
Die maximale Gruppengröße für die Notbetreuung in den Kindertageseinrichtungen und Schulen wird angepasst und ab dem 27. April 2020 auf zehn Kinder pro Gruppe bzw. Klasse oder Kurs beschränkt.
Das entsprechende Formular für die Beantragung ist auf der Homepage eingestellt. Bitte beantragen Sie den eventuellen Bedarf inkl. der Bestätigung durch den Arbeitgeber für Montag den 27.4. bis Freitag (24.4.) 11.00 Uhr per Mail mit dem eingescannten Formular in unserem Sekretariat. Wir versuchen dann schnell zu entscheiden. Eine offizielle Information oder ein neues Formular liegen uns noch nicht vor.
Wir schauen optimistisch auf die nächsten Wochen. Es wird vieles Neues von uns gemeinsam gestaltet werden. Wenn wir so fleißig wie unsere Bienen sind (unbedingt Nektar TV ansehen!), dann schaffen wir alles. Jede/r kann schon etwas üben, sich auf die Schule vorzubereiten:
Immer rechts gehen, lernen 1,5 m Abstand einzuschätzen und einzuhalten und den Mund-Naseschutz sicher und gern zu tragen.
Wir denken an alle und das mit den besten Wünschen vom ganzen Team
Ihr und euer
Axel Weyrauch