Der Tag der Jenaer Bücherverbrennung jährt sich am 26. August 2023 zum 90. Mal. Dies hat sich der Leistungskurs Deutsch Klasse 12 mit Frau Maaß zum Anlass genommen, auf den Wert der Demokratie und Meinungsfreiheit aufmerksam zu machen. Es stellte sich die Frage, ob wir heute behaupten können, gegen antidemokratische Strömungen gefeit zu sein. Haben wir aus der Geschichte gelernt?
Die Bücherverbrennung in Jena fand, anders als in vielen anderen großen deutschen Städten, nicht am 10. Mai 1933, sondern am 26. August 1933 statt. An diesem Tag jährte sich die nationalsozialistische Machtübernahme des Thüringer Landtags zum ersten Mal. Anlässlich dieses Ereignisses wurde auf dem Marktplatz ein Festakt initiiert, der der nationalsozialistischen Regierung Treue und Gefolgschaft signalisieren sollte. Angeführt von der Hitlerjugend und der Nationalsozialistischen Betriebszellenorganisation mit Erich Keilig als Vorsitzendem des Arbeiterrates der NS-Betriebsvertretung von Carl-Zeiss versammelten sich zahlreiche Menschen auf dem Jenaer Markt vor dem Bismarckbrunnen und errichteten einen Scheiterhaufen aus hauptsächlich marxistisch-sozialistischen Büchern und Fahnen. Der Tag behielt bis in den Abend eine festliche Atmosphäre und zog zahlreiche Jenaer in die Lokale der Innenstadt.
In der Schulbibliothek erinnern nun ein großes Gemälde von Clemens (Kl. 12), sowie eine kritische Gegenüberstellung der Jahre 1933 und 2023 vor der Liste der verbrannten Bücher an dieses traurige Ereignis. Möge es in den kommenden Tagen für den ein oder anderen zur Auffrischung der eigenen Regionalgeschichte beitragen und zum Gesprächsanlass werden.
Die Bibliothek öffnet ab 4. September 2023 wieder regulär. Bis dahin sind eine Menge neue Bücher eingearbeitet, die Schülerlisten aktualisiert, es ist alles aufgeräumt und eine neue Lichtleiste zum Lesen unter der Sitzbank installiert. Wir freuen uns auf euch!